Am 1. und 2. Dezember 2022 trafen sich die Expertinnen und Experten im DNQL zum dritten Mal. Das dritte Treffen, das an der Technischen Universität Dresden stattfand, setzte die vorbereitenden Arbeiten für ein Studienstrukturmodell für die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern im Bereich Pflege und Gesundheit fort.
Konsentiert wurde zunächst die methodische Ausrichtung des DNQL, die in Form einer Prozesspyramide ihre grafische Abbildung findet (vgl. Abbildung 1). Während in der aktuellen Phase des Projekts eine Kerngruppe von Expertinnen und Experten die Arbeit an einem Studienstrukturmodell grundlegt, wird im Verlauf die Expertise weiterer Personen hinzugezogen. Zukünftig soll zunehmend die Fachöffentlichkeit beteiligt werden (bspw. Fachgesellschaften, Ministerien), um die erarbeiteten Qualitätsvorstellungen für die lehrendenbildenden Studiengänge auf breiter Ebene konsentieren zu können.
Im Hauptteil arbeiteten die Expertinnen und Experten auf der Basis der bei der zweiten Expertensitzung in Kiel diskutierten relevanten Aspekte, die in Form eines Oktogons (vgl. Abbildung 2) zusammengefasst betrachtet wurden.
Diskutiert und konsentiert wurden auf dieser Grundlage zentrale Qualitätsaussagen, die im Rahmen eines Studienstrukturmodells angesprochen werden können.
Die Gruppe der Expertinnen und Experten wird ihre Arbeit im April 2023 in Köln fortsetzen. Im Vorfeld werden die erarbeiteten Qualitätsaussagen hinsichtlich ihrer Bedeutung gewichtet; diese Arbeit wird online durchgeführt. Das anvisierte Studienstrukturmodell wird nun konkretere Formen annehmen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für diese Initiative ein DNQL Netzwerk aufzubauen und die „Pflegelehrerbildung“ in Deutschland in den Blick zu nehmen. Als Fachleiter/Fachberater für Fachdidaktik Pflege in der zweiten Phase der Lehrerausbildung (Referendariat/Seiteneinstieg/Direkteinstieg) am Seminar für Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte Berufliche Schulen (BS) in Freiburg (Baden-Württemberg), ist mir die Problematik der Heterogenität der „Lehrerstudiengänge“ in der Pflege, sehr wohl bekannt. Deshalb kann ich Ihre Anliegen „eine gewisse innere und strukturelle Homogenität der Studiengänge mit ihren disziplinären Relevanzen zu erreichen“ und eine „allgemeine Anerkennung dieser Lehrerbildung, die Weiterentwicklung ihrer internen Prozesse, die Erforschung ihrer Gegenstandsbereiche und ihre Lehrgebiete und Lehre auch hinsichtlich Studierbarkeit und Anschlussfähigkeit“, (aus: über das DNQL, Hintergrund) nur unterstützen. Aus persönlicher Sicht und aus Sicht als Vertreter des BLV im Bereich Pflege (HPSL BW), möchte ich Vorschlagen möglichst schnell die Diskussion mit den „Nutzern“ (Pflegeschulen, Berufliche Schulen, Weiterbildungs-stätten, …) usw. leider auch „länderspezifisch“ geprägt (öffentliches Schulwesen) aufzunehmen, um mögliche Bedarfe und Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Anschlussfähigkeit für die Absolventinnen und Absolventen, in den Blick zu nehmen bzw. daraus mögliche Ausrichtungen der Studiengänge (Inhalte) abzuleiten. Leider erlebe ich durch die bestehende Heterogenität oder Vielfalt möglicher Studiengänge, die Problematik der Anschlussfähigkeit bzw. der möglichen Einmündung ins Lehramt an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg, hautnah, obwohl der Bedarf an Lehrkräften an den Schulstandorten kaum abzudecken ist.
Vielen Dank für Ihre Initiative und hoffentlich viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen
Urban Braunstein